Infos zu (PASO PFERDE)


Rassenname:
PASO PFERDE

Zuchtland:
Südamerika, USA, Europa

Zuchtgebiet:
alle möglichen modernen Pferdezuchtländer

Besonderheiten:
Pferde mit viel Gangvermögen und Ausstrahlung

Größe:
um 150 cm

Gruppe:
Sammelbezeichnung

Blut:
Warmblut

Paso Pferd ist eine Sammelbezeichnung für die südamerikanischen Pferderassen die über die damaligen spanischen Konquistadoren, die Mittel- und Südamerika erober-
ten, iberischen Ursprungs sind. Der Wortursprung „Paso“ kommt dabei von der alten spanischen Bezeichnung „Pasollano“ oder paso castellano“, der den charakteristischen Gang der iberischen Pferde bezeichnete und den die südamerikanischen Pferde nun
auch anbieten. Dabei zeigen alle diese Paso Pferde eine gewisse natürliche Veranla-
gung zum Tölt, Bequemlichkeit im Sattel, den Wunsch sich seinem Reiter zu präsentieren und eine Anspruchslosigkeit die mit einer gewissen Härte verbunden ist. Nicht umsonst gilt ein echtes Paso Pferd als solches, wenn es schon als Fohlen den angeborenen Tölt oder noch besser den Pass Tölt zeigt, denn dies ist der Hinweis auf
seine reine und starke Blutreinheit, die auf iberische Wurzeln zurückzuführen ist. Alte Züchter, besonders aus Peru, nennen diese Züchterregel „prueba de pureza“ oder „hondura de raza“. Im Laufe der Zeit haben sich verschiedenen Schläge oder Typen der Paso Pferde entwickelt:
1. Der eher etwas barocke und etwas kräftigere und größere Paso Peruano aus Peru,
2. Der etwas trockenere, feingliedrigere und kleinere Paso Fino aus Kolumbien und den mittelamerikanischen Ländern.
3. Der nordamerikanischen Typ, der eine Vermischung der beiden vorherigen Typen darstellen kann und oft in die Richtung eines Show Pferdes geht.
Alle Paso Pferde nähern sich in ihrem Aussehen aber immer mehr an, wenn man von
Einigen Ausnahmen wie Farbzuchten und landestypischen Besonderheiten, Gang-zuchten, Veranlagungen und Wünschen absieht.
Die Paso Pferde selber entstammen den besten iberischen Pferden der damaligen Zeit, wobei hier nicht immer nur von Edelpferden zu reden ist. Denn die gesunde Mischung aus vier bis fünf verschiedenen „iberischen Rassen“, wenn man in der damaligen Zeit schon davon sprechen konnte, machte das spätere Paso Pferd aus. Zu diesen Ur-
sprungsrassen zählen einige nordspanische Ponyrassen, oft fälschlich als galicische Berber in der Literatur benannt, die durch ihren robusten Körperbau, ihre Härte, Genügsamkeit und ihre Gangveranlagung bekannt waren. Es ist nicht bekannt, dass diese nordwestlichen spanischen Ponys von Berbern beeinflusst worden sind, da sie bis heute eher mittelgroß, ursprünglich und auch dunkel in der Farbe geblieben sind. Bekannt ist hier der Asturianer, ein natürlicher Passgänger und Tölter, der noch in den kleineren Asturcone, bei dem eine natürliche Töltanlage vorhanden war und in den größeren Tieldone, der den Tölt noch erlernen muss, unterschieden wurde. Die Bezeichnung der zwei Typen war schon den Römern bekannt. Fremdblut kam erstmals von den dort auch lebenden Sorraias und später auch von den stark arabisierten keltischen Pferden. Ein weiteres nordspanisches Pony ist das sehr alte Galicische Pony, dessen Geschichte sehr eng mit der des Andalusiers verbunden ist. Bekannteste Zuchtprovinzen sind in Spanien Galicien und Asturien, besonders an der Nord- und Nordwestküste der Halbinsel. Auch ein Teil der baskischen Länder und der nördliche Abschnitt der Pyrenäen mit der Provinz Navarra hat solche Ponys zu bieten. Kreuzungsprodukte mit Andalusiern sind im zentralen Scheidegebirge und Nevada zu finden. Schon die leichten Reiterhilftruppen der Römer waren auf diesen Asturianern und Galiciern beritten. Weiterhin sollte man nicht die ursprünglichen Sorraias oder Marismenos, je nach Land, vergessen die auch nachweislich schon die Karthäuser oder Cartujanos und den Andalusier beeinflusst haben. Diese primitiven Pferde wur-
den ebenfalls mit anderen hochblütigeren Pferden nach Amerika verschifft. Die dritte Gruppe der iberischen Ausgangsrassen war der Andalusier von reinster Sorte, der Karthäuser, der damals als das beste iberische Reitpferd galt. Zum Schluss seien hier noch die spanischen Reitpferde, die „Genetten“ genannt, ein kleiner Pferdeschlag mit Gangveranlagung, Wendigkeit, Ausdauer und Härte. Auch der nordafrikanische Berber hat über den Andalusier und die Genetten seinen Einfluss bei den Paso Pferden hinterlassen.
Von all diesen Pferden hat das Paso Pferd etwas in sich vereint. Von den spanischen Ponys den Gang, die Härte und gute körperliche Konstitution eines Bergpferdes, vom Sorraia die Genügsamkeit eines Steppenpferdes, vom Karthäuser die Ausstrahlung,
Wenigkeit und Nutzung als modernes Kriegspferd, vom Berber die Klasse eines kräftigen Wüsten- und Steppenpferdes und zum Schluss von den „Genetten“ die laterale Gangveranlagung und den Tölt.
Die Zucht der edlen Paso Pferde lag und liegt in Südamerika meist in den Händen des Adels oder gut situierter Züchter, die auch über die Möglichkeiten verfügten und verfügen bestes Zuchtmaterial in das Land zu holen oder selber zu produzieren. In Europa traf der erste größere dokumentierte Import von Paso Pferden im Jahre 1973 ein. Heute gibt es zahlreiche Zuchten dieser Pferde in ganz Europa und das Interesse steigt ständig. Zu den Paso Pferden zählen heute alle Rassen, meist süd- oder mittelamerikanischen Ursprungs, die die oben beschriebenen Merkmale haben.

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